AHV-Teenager – mein Blick zurück

Das Jahr ist nun bald zu Ende und ich habe es tatsächlich geschafft; ich bin ins Lager der AHV-Teenager übergetreten. In meinem Geburtsjahr sang Heintje ein Lied für mich, Roy Black meinte ich sei Carina und die Beatles waren nicht sicher ob la di oder ob la da ist. Nur Elvis war schon im Ghetto.

Als Buzz Aldrin und Neil Armstrong vor 50 Jahren das erste Mal auf dem Mond gelandet sind, hat sich meine Mutter einer anderen Herausforderung gefügt. Ihre kleine „Apollo 11“ landete im Spital Uster und nicht auf dem Mond.

Zur Feier der Mondlandung wurden bei der Firma Daimler in Stuttgart, Astronauten-Mahlzeiten offeriert. Findus lancierte zum
grossen Ereignis in Amerika, das  Raketenglacé. Eines scheinen wir gemeinsam zu haben; fulminant sind wir ins Leben gestartet und sind noch bis heute in alter
Frische unterwegs. Was aus dem Astronautenfood geworden ist? Es können nicht alle gewinnen.

Der Eintritt in die zweite Hälfte meines Jahrhunderts drehte sich vor allem um die Frage: „Tut es weh? Nein tut es nicht!“  Wie auch das Raketenglacé, habe ich während den ganzen Jahren meinen kühlen und harten Kopf bewahrt. Meine Zähne haben noch einen festen Halt und für das Überqueren der Strasse benötige ich keine Hilfe. T-Shirts mit der Warnung zu meinem Alter eignen sich hervorragend für das Reinigen des Badezimmers und meine schwächelnden Sinnesorgane setze ich zu meinen Vorteilen ein.

Woodstock und ich prägten die letzten 50 Jahre – jeder auf seine Art und Weise. Meine Raumkapsel wurde nun per Ende Jahr repariert und die Lecks wieder abgedichtet. Ich bin bereit für den Start ins
neue Jahrzehnt.

Hiermit sende ich Euch die besten Wünsche für das neue Jahr!

Textvollhuber - das kleine Textbüro im Limmattal